Know How

Dienstag, 28. März 2006

Klimawandel in Afrika

Der folgende Text ist von Thorsten Endlein, meinem Mitzivi. Ich wollte ihm hier mit meiner Homepage eine Plattform fuer seine - hm, was ist ein nicht-negativ gepraegtes Wort fuer Propaganda? - naja, fuer seine Texte geben.

Klimawandel in Afrika, der Zusammenhang mit Armut und die Rolle der westlichen Welt
oder
Klimawandel als Wachstumsmotor



Seit einigen Jahren hält der Klimawandel Einzug in der Welt. Für die meisten Deutschen ist die einzige Konsequenz, die sie zu spüren bekommen, dass es zu Weihnachten keinen Schnee mehr gibt.
In Afrika sind die Konsequenzen drastischer: wachsende Armut und Hunger.
Der Grund dafür ist, dass der Klimawandel für eine Reduzierung des für Landwirtschaft nutzbaren Landes in Entwicklungsländern sorgt, so ein Bericht der UN-Agriculture Organisation. Davon betroffen sind etwa 40 Entwiclungsländer weltweit, mit einer Bevölkerungszahl von insgesamt 2 Milliarden Menschen, einschließlich 450 Millionen an Unterernährung leidende. „Diese Zahlen können weiter steigen.“
1,1 Milliarden Hektar Land in Afrika haben nur eine Wachstumsperiode von weniger als 120 Tagen im Jahr. Die Folge des Klimawandels könnte eine Erweiterung dieser Gebiete von 5 - 8 Prozent oder 50 - 90 Millionen Hektar bis zum Jahre 2008 bedeuten, sagte die UN Organisation. Für 65 Entwicklungsländer besteht das Risiko etwa 280 Millionen Tonnen potenzielle Getreideproduktion als eine direkte Folge des Klimawandels zu verlieren.

In Afrika sind 66 Prozent der Gesamtbevölkerung direkt abhängig von der Landwirtschaft. Wenn man die ländliche Bevölkerung in Embu-Kenya befragt, erfährt man, dass seit ca. fünf Jahren die sog. Seasons (Regen- und Trockenzeiten) Unregelmäßigkeiten aufzeigen. Während vorher die auf dem Land lebenden Menschen 100-prozentig damit rechnen konnten, dass z.B. Ende August bis Anfang September eine sehr sonnige Season beginnt und der Regen zwischen dem 15. und 25. Oktober wieder einsetzt, hört der Regen vom August erst gar nicht auf. Während Wetterunregelmäßigkeiten für die meisten Europäer keine große Rolle im Leben spielen, können die Menschen hier, abhängig von dem was sie anbauen, in lebensbedrohliche Schwierigkeiten geraten. Ein Beispiel: Ohne ausreichend Sonne kann der Mais nicht trocknen und verrottet in den Häusern. Um zu keimen und zu wachsen braucht Mais viel Wasser, ohne Regen vertrocknen die jungen Triebe und nicht jeder Bauer hat die Möglichkeit seine Felder zu bewässern. (Wasserknappheit spielt hier auch mit rein.)

50 Prozent der Menschen in Afrika müssen mit weniger als einem US-Dollar am Tag leben. Das heißt im Klartext: Den meisten Menschen ist es nicht möglich Ersparnisse für schlechte Zeiten anzulegen. Ohne die Erträge der Ernte kann das Schulgeld, die Gesundheit und nicht zuletzt alles was im Alltag benötigt wird bezahlt werden. Mal abgesehen von Nahrung (Mais ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel, besonders für die Armen Bevölkerungsschichten).
Die Mitarbeiter und Kinder des Kinderheims bleiben von diesen Konsequenzen zum Glück verschont. In näherer Umgebung zeigt sich das dreckige Gesicht der Armut deutlicher. Man kann sich hier aber auch für Monate aufhalten ohne etwas von existenzieller Armut zu erleben. Dafür muss man sich schon in direkten Kontakt mit den betroffenen Menschen begeben und sehen wo sie leben.

Für die wirtschaftliche Situation, insbesondere der sub-saharan countries kann der Klimawandel verhängnisvolle Auswirkungen haben. Wird nicht genug Nahrung produziert, um den Bedarf der Bevölkerung zu decken, muss der Staat importieren. Die meisten Sub-saharan Staaten sind allerdings jetzt schon heillos verschuldet, und trotz allem Gerede der Politiker, hat auch der letzte G8-Gipfel in Schottland nicht besonders viel daran geändert. Wen wunderts? (und nun kommen mehrere Faktoren zusammen:) Die Profiteure der ganzen Misere ist doch die Wirtschaft der hochindustrialisierten Staaten der westlichen Welt selbst, die ohnehin einen riesigen Nahrungsüberschuss produziert, finanziert durch Subventionen der Europäischen Union. Der Klimawandel und die daraus resultierende Armut schafft also auch neue Märkte. Finanziert werden diese durch Kredite bei IWF und Weltbank. Damit rutschen die betroffenen Länder weiter in die Schuldenfalle. Im Gegenzug zu den Krediten werden wirtschaftliche Strukturanpassungen gefordert. Diese, wie an Beispielen aus der Vergangenheit z.B. aus Argentinien, wo schon die komplette Volkswirtschaft unter den vom IWF geforderten Strukturanpassungen zusammengebrochen ist (Verantwortlicher beim IWF zu dieser Zeit war übrigens Horst Köhler), zu sehen ist, dienen eher den Interessen der Wirtschaft der Länder, die alle Entscheidungsgewalten in den Gremien der genannten Institutionen besitzen: den Industrienationen (Von gerechter Demokratie keine Spur). Zum Standardprogramm der Strukturanpassungen gehört die Liberalisierung der Märkte in den betroffenen Entwicklungsländern. Dadurch schaffen die finanzkräftigen Exportstaaten den gesetzlichen Weg um in die Märkte der Schuldner einzudringen. Die eigenen Märkte sind selbstverständlich durch Schutzzölle und Importquoten abgesichert. Mit den hochsubventionierten Produkten aus dem Westen können die einheimischen Produzenten natürlich nicht mithalten. Die Konsequenz: Die Armut wächst. Die betroffenen Staaten sind diesem Kreislauf dann schon längst Schutzlos ausgeliefert, weil sie spätestens jetzt in totale Abhängigkeit geraten sind. Ist die Wirtschaft dann total zusammengebrochen kann man sich ja wieder an den Aufbau begeben. Das verspricht, bei der veralteten Entwicklungshilfepolitik der 80iger Jahre, die aber immer noch praktiziert wird, ein gewinnbringendes Geschäft, selbstverständlich nicht für die Bevölkerung der Entwicklungsländer.
Das eigentliche Problem ist durch das Ganze natürlich nicht im Geringsten gelöst, um von den neuen Problem gar nicht erst zu reden.
Man kann also zusammenfassend sagen, dass der Klimawandel durchaus sein gutes hat, zumindest für den Westen. Wie wir gelernt haben kann er sogar zum Wachstumsmotor, in unserer ach so kaputten Wirtschaft, dienen. (Deutschland geht ja schon am Hungerstock). Im Rest der Welt wächst nur die Armut.

Guten Appetit.
Thorsten.


__________________________

Quellen: NATIONAL GEOGRAPHIC, Title: „Africa, Whatever you thought, think again“; Sept. 2005
The Organic Farmer, The newspaper for sustainable agriculture in Kenya; Nr.6, Sept./Oct. 2005

Dienstag, 14. März 2006

Essen in Kenya

Diese Rubrik “knowe how ist wie einige von euch bemerkt haben echt ein bisschen vernachlaessigt. Das liegt aber hauptsaechlich daran, das ich mich hier jetzt schon so sehr eingelebt habe, das ich die vielen kleinen – und fuer Daheimgebliebene am meisten Interessanten – Details gar nicht mehr so bewusst wahrnehme.
Der Grund warum ich hier diesen Artikel schreibe ist folgender; Thorsten hat sich beim Chapati machen uebelst den Fuss verbrannt,da ihm das kochende Fett an den Fuss gespritzt ist als er den Teig etwas zu schwungvoll (und vor allem in die falsche Richtung) un die Pfanne geworfen hat. Beim Blick auf die vielen Brandblase unter seinem Knoechel heute habe ich mir gedacht, das man doch eine Kochanleitung fuer sowas ins Netz stellen koennte, bzw. (als Folgegedanke) das ich fuer den Keniareisenden ein kleines Lexikon schreiben koennte, was die vielen nichtssagenden Namen auf der Speisekarte bedeuten.

Aber Vorsicht! Wie vor kurzem bemerkt passieren u.U. auch geuebten Koechen noch Unfaelle und ich uebernehme auf keinen Fall irgendwelche Verantwortung!

Wenn ich Rezepte anfuege werde ich das Essen so beschreiben wie ich es gelernt habe, nicht wie es in Deutschland ueblich ist. Hier hibt es keine Gramm- und Literangaben. Alles ist “ein bisschen” oder “etwas mehr als das andere” oder “wenig” aber nie konkret. Das gleiche Essen schmeckt dadurch auch immer anders, je nachdem wo man isst.

Das meisste Essen besteht aus Ugali, Reis, Nudeln oder Chapati, also eine gute gesunde Grundlage aus Kohlehydraten. Dazu gibt es dann Sukuma Viki, gekochte Kartoffeln oder Cabbeage.

Ugali heisst im Kisuaheli auch Sima und ist neben Githeri (dazu spaeter) das wichtigste Grundnahrungsmittel Kenias. Es klingt sehr einfach zu kochen, man nimmt etwas kochendes Wasser und ruehrt etwas mehr Maismehl (unga ya ugali) als Wasser, nach Geschmack auch ne Prise Salz (chumvi) hinein bis es einen sehr dicken Brei ergibt, dann stellt man es zurueck aufs Feuer, wartet ein paar Minuten, fertig. Das Einzig schwierige an der Sache ist das Ruehren, in meinen Augen erstetzt das locker das Workout fuer den ganzen Tag, wenn man fuer ein paar Leute kocht. Das Ergebnis nachdem man den Topf stuerzt ist eine Art weisser “Kuchen”, aus dem Ecken geschnitten und mit den Haenden gegessen werden wobei man noch ein bisschen mit dem Essen spielen darf und ihn etwas kneten kann, wenn man Lust hat.

Reis schmeckt in etwa so wie bei uns, nur das man vorher immer Steine raussuchen muss. Das ist ja bei dem Reis, den man in deutschen Supermaerkten kaufen kann maschinell erledigt worden. Auf Kisuaheli heisst er mchele.

Chapati oder “Chapoo” sieht aus wie Pfannkuchen und hat auch eine gewisse Aehnlichkeit, darf man aber auf gar keinen Fall Vergleichen, weil man sonst immer viel zu viel Wasser nimmt. Der fertige Teig besteht aus Weizenmehl (unga wa chapati), Wasser und Salz und sollte im Idealfall kaum noch kleben. Dann wird er auf einer Unterlage mit Mehl ausgerollt (im Gegensatz zum Pannkuchen, der ja gegossen wird) und VORSICHTIG in eine heisse Pfanne mit Fett gelegt. Dabei hat man anfangs vor allem Schwierigkeiten, wenn man wie wir nur ueber offenem Holzfeuer kocht. Erstens faengt das Fett bei einer gewissen Hitze, oder wenn Flammen ueber den Rand der Pfanne schlagen das brennen an und das wirkt sich negativ auf das Erscheinungsbild des Chapati aus und zweitens muss man ueber dem Feuer eine moeglichst dicke Pfanne nehmen, damit sich die Hitze gleichmaessig verteilt. Daher ist Chapati im Topf zubereiten auch aeusserst schwierig, da die Toepfe hier sehr duennwandig sind. Oefters wenden!

Nudeln sind zwar nicht typisch Afrikanisch, setzen sich aber auch immer mehr durch. Hauptsaechlich Spaghetti sind schon fast in jedem Dorf zu bekommen.

Sukuma Viki ist wahrscheinlich mit dem europaeischen Spinat verwandt, jedenfalls schmeckt es sehr aehnlich, waechst aber an einem sehr langen Stiel. Er wird im Normalfall geduenstet oder gekocht. Es gibt manchmal auch den Spinat, den wir gewohnt sind.

Nachdem wir ja sehr viel selber kochen gibt es bei uns meisstens eine dieser oben genannten Kobinationen oder auch mal eine Knoblauch-Tomaten-Sauce zu den Spaghetti. Wir kochen ausschliesslich vegetarisch, da uns Fleisch einfach zu aufwaendig ist. Ab und zu essen wir dann Tier, wenn wir essen gehen. Uebrigens; Essen gehen ist kaum teuerer als selber kochen, macht aber weniger Spass!

Was sonst in den Restaurants so auf der Speisekarte steht:

Chai heisst uebersetzt egentlich Tee, auch die Teepflanze, die vor allem in der Region um Mt. Kenia angebautwird traegt diesen Namen. Allerdings unterscheidet sich der kenianische Tee sehr von dem unseren. Fruechtetee ist hier voellig unbekannt, es ist nur Schwarztee mit einer Menge Milch (maziwa) (fast 1/3) und sehr viel Zucker. Patrick nimmt 4 Essloeffel pro Tasse, ich habe mich auf 2 gesteiget, nachdem ich Anfangs immer nur einen genommen habe. Chai ist fuer viele Keianer das komplette Fruehstueck, einige essen dazu noch ein Chapati oder Mandazi oder mkate mafuta, Weissbrot mit Margerine. Allerdings wird auch Nachmittags noch viel Tee getrunken.

Mandazi schmeckt ein bisschen wie Krapfen ohne Fuellung Ich habe es selbst noch nicht zubereitet, aber habe gehoert, der Teig besteht aus Weizenmehl, Milch oder Wasser, einer Prise Salz, Backpulver, Eiern und Zucker. Das ganze wird frittiert. Mandazi wird nur zum Fruehstueck gegessen.

Githeri ist wohl eines der gewoehnungsbeduerftigsten Essen fuer einen Neuankoemmling, und jetzt nach vielen Monaten zu meinem Lieblingsfutter geworden. Es besteht aus Mais und braunen Bohnen, die zusammen gekocht werden. Allerdings handelt es sich nicht um den suessen Mais, wie wir ihn kennen sondern eine sehr harte und zaehe Sorte. Auch nach dem 2-maligen Kochen (manche kochen es auch uber die ganze Nacht um es am naechsten Tag zu essen) muss man noch ordentlich kauen. Oft wird noch Karotten oder Zwiebel hinzugefuegt, allerdings immer sehr wenige, ausserdem sind die nach dem langen kochen so gut durch, das man sie im Mund gar nicht mehr spuert.

Marahague sind nur die braunen Bohnen, wie sie auch beim Githeri verwendet werden. Dadurch muss man das ganze etwas weniger lange kochen lassen. Am besten schmeckt es mit Chapati zusammen und wenn man etwas pilipili (Pepperoni) reinschneidet.

Matoke kenn ich nur aus dem Restaurant, es ist ein riesiger Teller voll mit gekochten Katoffeln, und vor allem Kochbananen. Danch ist jeder satt, versprochen! Ich schaffe manchmal nicht den ganzen Teller und wer mich kenn weiss was das heisst!

Matumbo schreibe ich hier nur zur Warnung rein. Fuer Leute, die sich denken; “ach, probier ich mal was neues. Oha, dieses Matumbo ist ja guenstig, bestell ich das mal.” Matumbo heisst uebersetzt Innereien, und genau das ist es auch. Ich hab es nur einmal auf dem Nachbartisch gesehen, und es gibt sich nicht mal die Muehe, appetitlich auszusehen. Dafuer ist es aber wirklich guenstig.

Nyama choma heisst “gegrilltes Fleisch” und kann zu jedem Essen dazu bestellt werden.
Es gibt;
Nyama mbuzi = Ziegenfleisch
Nyama kondoo = Schaffleisch
Nyama ng’ombe = Rinderfleisch
Kuku = Huhn
Andere Fleischsorten gibt es ueblicherweise nicht. Schweinefleisch wird ueberhaupt nicht gegessen, ab und zu gibt es privat irgendwo Hase oder auf dem Land kommt es vor, das jemand unerlaubterweise ein Digdig, eine kleine Antilopenart oder ein Zebra schiesst. (Mit Pfeil und Bogen, natuerlich!) In manchen exklusiven Restaurants gibt es auch noch Krokodil (mamba) oder Straussenfleisch, aber das ist fuer den normalen Kenianer nicht bezahlbar.

Sawasawa, soweit so viel. Wer mich mal besuchen kommt wenn ich wieder zuhause bin wird wohl das ein oder andere probieren koennen, an einigen Sachen, wie z.B. Chapati habe ich so viel Geschmack gefunden, das ich es sicher nach Deutschland mitbringen werde. Und auch Chai werde ich wohl als Sitte bei mir einfuehren muessen. Das ist quasi bei Leuten zuhause das erste Bild von Gastfreundschaft, das man sofort einen Tee seviert bekommt.

Bitte haengt euch nicht an der Schreibweise der Kenianischen Woerter auf, die Gerichte werden in verschiedenen Restaurants auch unterschiedlich geschrieben, also ist sie wohl nicht so wichtig.

Samstag, 22. Oktober 2005

Kiswaili - Deutsch

So, weil mir die Deutschen Woerter immer mehr ausgehen, ich dafuer aber immer mehr Kiswaili lerne moechte ich euch diese Sprache natuerlich nicht vorenthalten. Natuerlich kann ich nicht alles Hier schreiben. Aber damit versteht ihr mal die ganzen fremdklingenden Woerter in meinen Texten.

jambo – Hallo/Hi
karibu – Willkommen
ahsante – Danke
habarai gani – Wie gehts?
mzuri sana – Sehr gut. (Antwort)
mambo vipi – Was geht ab?
poa – cool (Antwort)
kwa heri – Auf Wiedersehen (eig.:“Mit Glueck”)
hakuna matata – Kein Problem
samehe/Samahani – Entschuldigung (sing./plur.)
pole/poelmi – Tut mir Leid (sing./plur.)
kidogo – wenig/klein
maji – Wasser
rafiki – Freund
ndugu – Bruder
mzungu - Weisser
chai – Tee
pesa - Geld
panga – Machete
gari – Auto
mkate – Brot


Sina pesa! - Ich habe kein Geld!
Sema kwa kiingereza! - Sag es auf Englisch.
Twende! – Gehn wir!/Los gehts.
Nina njaa. – Ich habe Hunger.
Nimechoka. – Ich bin muede.

Personen

Hier mal die wichtigsten Personen fuer meine Zeit in Kenia:

Jackson

Als Albert doch nicht zeitgleich mit mir nach Kenia fliegen konnte hat er sich nach einem Freund umgesehen, der sich ein bisschen in der Woche, bis er selbst kommt, um mich kuemmern kann und mir die Gegend zeigt. Also hat er Kevin, einen guten Freund, gefragt, der allerdings keine Zeit hatte und wiederum Jackson gefragt hat. So war also Jackson der erste, den ich in diesem Land kennengelernt habe. Er hat mich vom Flughafen abgeholt, mir ein Hotel organisiert und mich die erste Woche mit Alberts Auto rumgefahren, wann immer ich etwas gebraucht habe. Als ehemaliger Matatu Fahrer hat er’s auch ziemlich drauf, das autofahren. Wenn er am Steuer sass hab ich mich sogar in der Innenstadt von Mombasa sichr gefuehlt, und das ist fuer jemanden, der neu in Kenia ist, nicht leicht Auch spaeter hat er sich wunderbar um mich gesorgt. Seit ich in Kitui bin hat er oft mal angerufen um zu schauen, wie es mir geht.
Jackson ist eine treue und gute Seele, und sehr verlaesslich. Er ist einer der wenigen Kenianer,die ich kenne, die puenktlich irgendwo auftauchen. Man findet ihn gewoehnlich Abends in der Container Bar in Shanzu, die in der ich besonders zu Anfang auch so einigen Abend verbracht habe.


Hamisi

Hamisi hab ich ueber Lucy kennengelernt. Ueber die brauch ich jetzt keinen Artikels schreiben, sie ist einfach zu typisch fuer Maedls aus Mombasa. Sie wollte halt meine Freundin sein und so weiter, halt einfach weil ich weiss bin. Hat mich einfach in der Container Bar angequascht, weil sie grad mal 100m davon entfernt wohnt. Naja, jedenfalls hab ich bei dem Gespraech mit ihr mal fallenlassen, dass ich gern meine Dreads in Kenia reparieren lassen will. Ansaetze zusammennaehen und so. Hab ja mal was drueber geschrieben. Auf jeden Fall hat sie mir dazu Hamisi vorgestellt, da er und sie mal n Paar waren, sich aber in Freundschaft getrennt haben. Und Hamisi’s Bruder hat einen Haarsalon, wo wir das eben erledigen konnten. Und bei dieser zweitaegigen Prozedur haben wir hat viel gelabert, und sind gute Freunde geworden.
Hamisi ist sehr typisch fuer Mombasa, wenn er nicht zwingend arbeiten muss, dann laesst er’s. Er fraegt mich auch von Zeit zu Zeit nach n bissl Geld, weil er halt zufaellig mal wieder total blank ist, das er allerdings so gut wie nie bekommt. Aber das ist auch kein Problem fuer ihn, ich denke er wollte es einfach immer mal wieder versucht haben. Irgendwie ist er halt so n bissl Beachboy, aber echt total nett. Dafuer nutz ich ganz gern seine Ortskenntnis ueber Mombasa. Als ”Rasta in heart” kennt er eben alle angesagten Plaetze und stellt mich immer wieder netten und coolen Menschen vor. Dabei ist er aber auch vorsichtig und wuerde mich nie in Schwierigkeiten bringen. Einmal, als in Container Bar ein Fight mit Flaschenhaelsen ausgebrochen ist, hat er sich zwischen mich und die Kaempfer gestellt um zu verhindern, dass sie sich zu nah in meine Richtung bewegen.


Ulla

Ja, ok, die meissten, die diese Seite besuchen kennen Ulla ja, aber eben nicht alle.
Ulla kenn ich schon ewig, sie war wohl mal mit meinem Bruder befreundet im Kindergarten oder in der Grundschule oder so. Allerdings hat unsere echte Freundschaft erst zu der Zeit angefangen, wo Ferdi 18 geworden ist, also etwa vor 4 Jahren. Danach ist unsere Freundschaft zu einander stetig gewachsen und wir haengen jetzt schon seit ca. 3 Jahren immer miteinander rum, wenn die Umstaende es zulassen, Ulla ist naemlich im Sommer 2003 von Penzberg nach Michelstadt gezogen trotzdem haben wir er ganz gut geschafft immer genau ueber den jeweils anderen Bescheid zu wissen. Ulla ist diejenige Person suedlich des Nordpols, die ich jetzt in diesem Jahr in Kenia am meissten vermisse.

Albert

Ich habe Albert im Dezember 2004 in Muenchen kennengelernt, als ich einen Stand fuers Wintertollwod betreut habe. Albert war eben auch auf dem Tollwood und hat auf unseren Plakaten von Mikindani einige Orte wiedererkannt, da seine Eltern aus diesem Stadtteil Mombasas kommen. Daraufhin haben wir viel gelabert, und uns fuer den Tag verabredet, an dem ich meine naechste Schicht hatte. Naja, und an dem Tag hab ich halt Ulla ueberedet, die gerade zufaellig fuer die Weihnachtsferien in Penzberg war, mit nach Muenchen zu kommen. Dort sind wir 3 dann durch Muenchen gezogen bis ich zurueck an den Stand musste. Ulla und Albert haben beschlossen, noch einen Kaffee oder so zusammen trinken zu gehen. Auf jeden Fall waren sie kurz darauf ein Paar. Und als ich im August nach Kenia geflogen bin sind sie eine Woche spaeter nachgekommen und haben mit mir 3 Wochen Urlaub gemacht bevor am ich mein Zivildienst im Nyumbani Village angefangen habe.


Nicholas

Niko ist der einzige Mensch, den ich kenne, der seinen eigenen Geburtstag nicht kennt. In seinem Ausweis steht 00.00.1984, aber nachdem er meint, es muesste so im November sein ist er wohl ungefaehr ein Jahr aelter wie ich. Ich wuerde ihn meinen besten Freund in diesem Land nennen, da ich ungefaehr alles mit ihm unternehmen kann. Er ist auch der einzige, den ich kenne hier, der zwar total arm ist, mich aber noch nie auch nur um einen einzigen Schilling gebeten hat. Nur ab und zu mal um eine Zigarette (Jetzt nicht mehr, hab das rauchen aufgehoert). Ausserdem hat er im Gegensatz zu den meissten einen guten Umgang mit Geld. Er verdient ca. 200 KSH (ca.2Euro) am Tag, trotzdem legt er etwas davon zur Seite um seine Mechanikerpruefung Grad 2 zu machen, um einen besseren Job zu finden, um Grad 1 und den Fuehrerschein zu machen, um einen besseren Job zu finden...usw.
Er hat bereits Grad 3 in “Mechanics” (Mechaniker) und Grad 3 in “Plunging” (so was wie Klemptner) und kuemmert sich um die Pumpen und die PVC Rohre. So habe ich ihn ganz gut kennengelernt, als wir fast den kompleten September und Oktober zusammengearbeitet haben.
Deshalb habe ich ihn auch nach Mombasa mitgenommen, als ich dort meinen Geburtstag gefeiert habe. Erstens weil ich einfach alle meine Freunde hier zusammenhaben wollte und zweitens weil er von sich aus fast nie aus dieser Wueste in Kitui rausokommt.
Nicholas ist ein lebenslustiger Mensch und trotzdem wahnsinnig zielstrebig. Ich sehe ihn in 40 Jahren an der Spitze einer grossen Firma ode so was aehnliches. Ich traue ihm zu den vielgelobten Weg “from rags to riches” zu gehen, jedenfalls wuensch ich’s ihm. Er haette es verdient.
Hab auch vor, ihm ein Handy zu Weihnachten zu schenken, das erhoeht hier auch die Chance auf nen guten Job gewaltig. Aber... Pssst! Nix verraten.


Anthony Kiragu

Kiragu ist der Direktor des Nyumbani Village und er ist genau die Art von Person, die man sich als Direktor irgendwo wuenscht, ob in ner Schule oder nem Projekt oder nem Heim oder sonst wo. Er ist die hoechste Autoritaet vor Ort und geniesst eine sehr grosse Loyalitaet und Beliebtheit unter den Arbeitern. Ausserdem ist er ein typischer Work-o-holic, man kann ihn fast immer beim Arbeiten finden, ausserdem schafft er es irgendwie ueber alle (und das sind viele) Arbeitsprozesse im Dorf staendig auf dem Laufenden zu sein. Trotzdem hat er es nicht verlernt zu lachen, meisstens ist er derjenige, der den ersten Witz am Morgen reisst, wenn alle total verpennt am Fruehstueckstuesch sitzen. Und dabei ist er es auch meisstens, der bis spaet in die Nacht noch am PC sitzt. Ausserdem schafft er es irgendwie gleichzeitig in Nairobi zu sein (um genau zu sein im ”Footsteps Cybercafe” um im Internet zu arbeiten) und ploetzlich wieder hier aufzutauchen.
Ich habe tiefsten Respekt vor diesem Mann, einfach weil er trotz seiner Autoritaet ein sehr sympatischer Mensch geblieben ist. Kiragu ist auch der einzige Kenianer den ich kennengelernt habe, der nicht Chai sondern Kaffee trinkt. Hmm, vielleicht erklaert das ja alles.



Thomas Tambo

Tambo ist hier der Vorsteher der Arbeiter. Weil er dadurch eh gleichzeitig Personalmanager ist habe ich ihn gebeten auch die Volunteers vom SFD unter seine Fittche zu nehmen und er hat sofort zugesagt. Somit ist er quasi jetzt mein direkter Boss, was ich klasse finde, weil er einfach ein lustiger Mensch und sehr angenehmer Chef ist. Ich hab schon viele Abende hier damit verbracht mit ihm lange Gespraeche ueber Politik, Religion, Kenia, die Welt, Autos und Motorraeder und vieles mehr zu fuehren. Tambo ist auch derjenige, der immer am besten weiss was wo gemacht werden muss, so dass ich mich nie unterbeschaeftigt fuehle. Wobei sein Wissen quasi aequivalent mit dem von Kiragu ist, weil die zwei ungefaehr alles mit einander absprechen.


Brendan

Brendan ist ein irischer Volunteer im Nyumbani Village. Er hat einige sehr konservative Ansichten, weshalb Thorsten und er fast staendig diskutieren, da sich Thorsten sogar selbst als "eher radikal" beschreibt.
Brendan ist Ende September nach nyumbani gekommen, unsere Wege haben sich so Weihnachten rum getrennt, da er irgendwann einfach nicht wieder im Village aufgetaucht ist.




Thorsten Endlein

Jetzt muss ich aufpassen was ich schreibe, weil Thorsten der einzige ist, der jemals lessen wird, was ich ueber ihn schreibe… Ok, fangen wir vorne an. Thorsten hat sich genau wie ich beim SFD beworben um einen anderen DIenst im Ausland zu machen um einerseits den Wehrdienst zu umgehen und andererseits was fuers Leben mitzunehmen. Jedenfalls warn das meine Ziele, ich schaetze bei ihm war’s aehnlich. Somit haben wir uns auf den zwei SFD Seminaren kennengelernt, die jeweils ca. 5 Tage gedauert haben. Und da wir beiden die einzigen waren die nach Kenia gegangen sind haben wir unsere Infos ausgetauscht usw. Dabei habe ich dann auch sehr schnell gemerkt, dass ich wirklich gut mit ihm auskomme und mir auch sehr gut vorstellen kann in dem Jahr mal einen Urlaub mit ihm zusammen zu machen. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch gar nicht, dass ich ins Nyumbani Village gehe. Aber nachdem ja erstens alles anders kommt und zweitens als man denkt (…*g*…), und sich das mit Baobab bei mir hingezoegert hat habe ich mich nach alternativen Umgesehen und eben auch Thorsten gefragt, der mich dann auf die Idee beim NBV zu helfen gebracht hat. Er ist gerade in Embu, wenn ich das richtig verstanden habe in einem anderen Projekt, und kommt irgendwann im November hierher nach Kitui.
Ich halte Thorsten fuer sehr anpassungsfaehig, dieser Typ lernt grade wie ein Weltmeister Kisuaheli und nimmt nebenbei noch jedes Wort mit, das er in Sheng (ein Nairobi slang von Kisuaheli), Kikamba (Sprache des Stammes der Kamba), Kikuyu (Sprache der Kikuyu), und jeder sonstigen der ueber 40 Stammessprachen in Kenia, hoert. Ausserdem macht sich Thorsten aus nix ein Problem, somit passt er wunderbar in diese kenianische Gesellschaft mit dem “hakuna matata”-Lebensstil. Ja ich glaube, Thorsten ist wie geschaffen fuer Afrika. Wuerde mich auch sehr wundern, wenn es sein letzter Ausflug in diesen Teil der Welt gewesen waere.


Mary Njambura

Unsere Haushaelterin.
Eine sehr liebe Person aber leider ziemlich schwer von Begriff, was nicht nur mir ihrem schlechten Englisch zu tun hat.
Ausserdem habe ich einige Probleme mit ihrem Verstaendnis von Hygiene, die Kueche sieht oft so dreckig aus, das sich die meissten Europaeer nicht trauen wuerden auch nur ein Ei dort zu braten. Ok, die meissten Europaeer wuerden den Holzfeuerofen gar nicht mit Streichhoelzern anbekommen.


Joseph Adunda

Jose ist einer der Architekten bei Nyumbani. Cooler Typ, hab schon n paarmal bei ihm in Nairobi das Wochenende verbracht. Ausserdem ist er Hobbymusiker. Mit ihm habe ich ein Video zu seinem neuesten Song gedreht. Also, um genau zu sein, war ich eben einer der Statisten.


Morris

Morris ist der neue Manager im baobab children's home. Er ist jumg, und voller Ideen also wirklich gut geeignet fuer den Job. Das einizge was ihm noch schwerfaellt ist richtig nervig zu sein, was hier bei den Behoerden leider eine sehr wichtige Eigenschaft ist, wie ich selbst schon im Immigration office erlebt habe.
Zusammen mit Eunice und Bernadette, den 2 neuen social workers, den watchman und mit uns, den Zivis bildet er den staff des Hauses.

Patrick und Timothy
Patrick un Timothy sind die Watchmen des Baobab Hauses. Sie sind die einzigen, die uns seit Jahren treu geblieben sind und nicht wie das alte Management das Projekt verlassen haben.
Besonders mit Patrick verbindet mich und Thorsten eine gute Freundschaft, weil es sehr viel Spass macht, mit ihm ueber Politik und Religion zu diskutieren.
Timothy ist dazu imm Gegensatz leider sehr wenig gespraechig aber trotzdem sehr freundlich.
Die Watchmen sind 24 Stunden am Tag da, einer 12 Stunden tagschicht, der andere 12 Stunden Nachts. Alle 2 Wochen wechseln sie die Schichten.

Zuberi Hasim
Ist ein Volunteer beim Baobab Projekt, und genu wie Thorsten und ich betreut er die Kinder 24/7 (belieber ausspruch in Kenya, "twentyfour seven", heiist Rund um die Uhr). Er wohnt in der Naehe in Mikindani und ist aussedem der oertliche Pfadfinderleiter.

Donnerstag, 29. September 2005

Know How: Huhn schlachten

So, am Di hab ich also zum ersten Mal selbst ein Huhn geschlachtet. Nachdem ich ja schon Erfahrungen als Angler habe war das toeten von diesem Tier aber keine allzu grosse Herausforderung fuer mich. Hier also mein erster "know how"-Bericht:

1. Huhn fangen
Nicht so einfach wie man denkt,aber auch nicht so schwer. Eine Hand an den Hals, eine Hand an die Beine, dann schlaegts noch n bissl mit den Fluegeln, aber das kann man ignorieren.

2. Huhn toete
Die entscheidende Phase. Einen Fuss stellt man auf die Beine des Huhns, der andere Fuss kommt auf die abgespreizten Fluegel. Dabei liegt das Tier auf der Seite. Mit der Linken Hand haelt man dann den Kopf waehrend ihn die Rechte mit einem scharfen (!) Messer in moeglicht wenigen Schnitten abtrennt. Dabei wird von vorne nach hinten, also vom Hals in den Nacken geschnitten.
Ich wurde ja einen schnellen Schlag mitner kleinen Axt bevorzugen, das geht bestimmt auch...
Nachdem das Huhn tot ist zuckt es erst malnpaar Sekunden wie wild. Keine Sorge, spuert nix mehr, die Nerven sind ja nicht mehr mit dem Kopf verbunden. (Weil der grad vom Hofhund zerkaut wird...)

3. Huhn rupfen
Ganz einfach. Das ganze Tier wird in kochendes Wasser geworfen, dann geht das Rupfen ganz easy, die Federn fallen quasi von selbst aus. Die feinen Haeaerchen werden entweder einzeln gezupft oder, wenn man eh ueber nem Feuer kocht einfach versengt. Dazu wird das nackte Viech einfach mal kurz ueber die Flamme gehalten, fertig.

4. Huhn ausnehmen
Fuer Leute mit nem starken Magen auhc kein Problem. Der Bauch wir eintweder mit einem Schnitt in der Mitte des Bauches oder zwei an den Seiten (leichter) geoeffnet. Dann werden Luft- und Speiseroehre aus dem offenen Hals gezogen und mit allen Innereien entnommen. Die haengen nirgends besonders fest, nur am Darmausgang muss man nochmal ne Kerbe schneiden und den mit entfernen. Die Fuessewerdeneinfach an den Gelenken abgetrennt (und dem Hund zugeworfen).

5. Huhn zerlegen
Wenn man das Huhn dann kochen will (so wie wir hier alles zubereiten) muss man's dann noch zerlegen. Wer es mit Buttter beswchmieren und in den Ofen schieben will muss dasnatuerlich nicht machen.
Geschnitten wird immer an den Gelenken. Man kann Beine und Fluegel abtrennen, Die Brust in 2 Grosse und den Ruecken in 3 grsse Teile teilen.
Njambura (unsere Haushaelterin) kocht noch die Leber mit, wobei sie vorher die Galle rausschneidet. Ausserdem oeffnet sie den Magen, entleert ihn, drehtihn "auf Links", waescht ihn aus uns zieht die Magensschleimhaut ab. Dann wird das Fett, dasdarunter uebrig bleibt mit ins Essen getan. Is meiner Meinung aber zu viel aufwand fuer den kleinen Bissen. Naja, hier wird halt nix verschwendet.

Know How: Was ist "Know How"??

Wie ihr ja alle wisst bin ich hier auch zum lernen. Um euch daheimgebliebenen aber an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen richte ich hier ne neue Kategorie ein, die Know How heisst. Darin erklaere ich so Schritt fuer Schritt wie ich was machen. Zur Nachahmung empfolen!! Sobald ich wieder ne Kamera hab gibts auch Bilder dazu!