Berichte November

Sonntag, 27. November 2005

Nachtrag

Ja, hier noch ein Nachtrag zu dem Artikel gestern. Ich habs naemlich heute geschaff, wenigstens ein paar Bilder online zu bekommen. Das Problem ist, das die Kamera Bilder zwischen 700kB und 1,5MB speichert, ich aber nur pics bis 1024kB laden darf. Also muss ich die alle mal in Zukunft gleich im Village cecke und ggf. bearbeiten.

Das hier ist einer der Sanddams, die den Grundwasserspiegel heben sollen. Wenn man vorher links und rechts einen Brunnen gegraben hat, (der vorher gerade eine Pfuetze am Grund gebildet hat) ist der mit Hilfe dieses Dammes hinterher voll mit Wasser.


Hier ein paar Bilder aus Pipeline.

Fredie


Simon (hat sich nicht anders fotografieren lassen *g*)


Von Moury hab ich jetz grad kein Bild da, hab vergessen eins aufm USB zu speichern. Kommt nach.

vom Dach des Hauses runterfotografiert

Das Zimmer, in dem die 3 (und oft noch ein paar Feunde) wohnen kostet 2000 Schilling Miete im Monat und ist in etwa ein bisschen kleiner als mein Zimmer daheim. Da stehen nur 2 Betten, ein kleiner Tisch und ein TV (fuer den Fredie sein ganzes Geld hergeben musste, so 'n Schwachsinn) auf einer Kommode drin.

Und noch ein paar Bilder vom Videoshoot

Samstag, 26. November 2005

Pipeline

Hallo liebe Freunde und Unterstuetzer,
Ja, ich habe mich also Entschlossen euch mal direkt anzusprechen und zwar aus einem guten Grund. Das Feedback, das ich fuer diese homepage become ist naemlich ziemlich mangelhaft, bzw. oft genug einfach nicht existent. Das einzige was ich ab und zu erhalte sind so Kommentare wie “schreib mal mehr” oder “oefter” oder “mach mal mehr Fotos von dies oder das”. Ich habe bis jetzt kein einziges Foto von niemandem erhalten, wenn man mal von den paar Bildern absieht, die mir meine Eltern zu meinem Geburtstag vor ueber einem Monat per CD zukommen lassen haben. Und ich weiss von vielen meiner Freunde und den uebrigen Menschen, die diese Homepage scheinbar besuchen nicht mal, wo sie sich gerade aufhalten geschweige denn was sie gerade machen. Also, fuehlt euch mal ermuntert mir eure Gedanken zu meinen Texten mitzuteilen und auch ein bisschen was ueber euch zu schreiben, so das ich nicht das Gefuehl habe, die nur fuer mich (und den SFD) zu tippen. Dazu gibts dann mehrere Moeglichkeiten. Wer auf meiner Homepage (nicht im Forum) angemeldet ist, kann einfach auf “Kommentar verfassen” unter den Texten klicken. Durch die Anmeldung koennt ihr dann auch bei den Umfragen mitmachen. Ansonsten koennt ihr mir ja auch mailen oder euch im Forum einbringen.
So, jetzt mal zu dem, was ich hier in letzter Zeit gemacht habe.

Die Woche vom 14. bis 19.11. war ich wieder am Fluss arbeiten. Endlich war der lange versprochene Tangit da und wir konnten die Schlaeuche fuer die Sanddams auslegen. 2 km dicker Gartenschlauch. Schleppen ausrollen, verbinden, naechster holen. Und mit jedem einzelnen wird die Strecke groesser, die man den naechsten tragen muss. Das schlaucht ganz schoen. (*muahahaha* Wortwitz, jaja, schon klar Jungs, 5 cent in die Kasse)

Dann am Sa. wieder gar nix zustande gebracht, weil Michael oder Mike, wie ihn alle nennen jades Mal verspricht um 11 zu fahren und dann doch erst um 4 Nachmittags loskommt. Abends im Hotel mit Thorsten und am Sonntag hatte uns Joseph gebeten in town zu sein, weil er ja hobbymaessig als Musiker taetig ist und da seinen Videoclip zum neuesten Song drehen wollte. Und das sollten Thorsten und ich auch mitspielen. Gut, wir waren puenktlich um 9 da, nur die Kamera nicht. Dann kam die Kamera, wir haben die erste Szene gedreht dann war sie kaputt. Toll. Na gut, dann wurde der Videodreh eben auf Di. verschoben. Soviel Zeit hatte Thorsten aber nicht, er ist Mo. Abend mit Fredie, einem Freund nach Western Province gefahren. Mo. Hier waere zu erwaehnen, das Fredies Eltern da wohl ein Grundstueck besitzen und die zwei (Thorsten und Fredie) wollen da ein neues Kinderheim gruenden. Also haben wir Sonntag Nacht und Montag bei Fredie, Moureen (seine Schwester) und Simon (sein Bruder) in Pipeline, einem Ghetto von Nairobi verbracht.

Dienstag haben mich dann Moureen und Simon zu diesem zweiten Versuch vom Videodreh begleitet und trotz einiger Pannen hatten wir wahnsinnig Spass und haben das ganze sogar zu einem Abschluss gebracht. Ich werde versuchen das Video zum download zur Verfuegung zu stellen, sobald es fertig ist.

Ja, dann Di. Nacht noch bei Moureen gepennt und Mittwoch vormittag endlich wieder heim nach Kitui. Ja, HEIM nach Kitui. Nach ein paar Tagen Nairobi fuehle ich mich immer so u Hause, wenn ich in Nyubani Village komme.

Erzaehlenswert ist noch, das Montag endlich das lang erwartete Referendum zur neuen Verfassung war. Die haben hier ja schon darueber diskutiert seit ich hier im August angekommen bin. Jetzt ist jedenfalls klar, das diese Verfassung abgeleht wurde. Gut so, meiner Meinung nach, hatte naemlich zwar gute Ansaetze (Gleichberechtigung der Frauen, Religionsfreiheit usw.) aber sie hat auch eine Ausweitung der Macht des Praesidenten beinhaltet und die ist eh schon zu gross. Ein (ok, gewaehlter) totalitaerer Diktator mit unbeschraenkten Machtbefugnissen ist einfach zu gefaehrlich, auch wenn das bedeutet, das Frauen immer noch kein eigenes Land besitzen duerfen.
Ach ja, damit waren Mo. und Di. auch arbeitsfreie Tage, weil jeder zum waehlen in seine Heimatregion gefahren ist. Nicht das ieder jemand behauptet, ich mache die ganze Zeit Urlaub.

Der kurze Rest dieser Woche (Mi.Nachmittag, Donnerstag und heute) war generell wenig Arbeit. Der lange ersehnte Regen ist endich gekommen und hat meinen Einsatz an den Pumpen ueberfluessig gemacht. Heute (Freitag) habe ich jedenfalls am Motorrad rumgewerkelt und meine Mechanikerfaehigkeiten ein wenig ausbauen koennen. Mir ist heute Morgen eine Feder im Gashebel gerissen und die (notduerftige) Reperatur hat den kompletten Tag in Anspruch genommen.

Mittwoch, 23. November 2005

Mo. 14.11.05 Solomon

Jetzt mal im Kurzdurchlauf, was die letzten zwei Wochen bei mir abgegangen ist.
Den letzten Bericht habe ich ja geschrieben, als ich gerade mit Thorsten aus Embu angekommen bin. Die Woche danach war auch sehr angenehm, erndlich mal wieder Deutsch labern und Thorsten versteht mein Englisch auch besser als die meissten Leute hier. Das Wochenende (5./6.11.) war ich dann mit ihm in Nairobi, vor allem um unsere Visa zu erneuern und Pangas zu kaufen. Das mit meiner working permit ist leider noch nicht weiter gegangen, aber man hat mir versichert, der Brief vom NGO Council muss schon losgeschickt worden sein und wenn er ankommt kann ich mich dann also bewerben. Also noch ein oder zwei Wochen, schaetze ich. Dann war ich also von Di. bis Donnerstag wieder im Village. Wir haben Kleinigkeiten erledigt, z.B. sind wir in ein neues Zimmer gezogen (Thorsten und ich), wir waren ja 3 Volunteers in einem winzigen Zimmer, jetzt sind wir wenigstens zu zweit in einem etwas groesseren. Ausserdem haben wir einen Gitarrenstaender gebastelt, einen zweiten Huehnerstall gebaut (dass da ein paar der Viecher in Ruhe brueten koennen), ich hab n bissl Elektrozeugs repariert und Thorsten hat sich unter die Bauarbeiter begeben und am guest house mitgearbeitet.

Donnerstag (10.11.) war dann ein Streik, weil die Arbeiter immer noch nicht bezahlt wurden. Das liegt vor allem an den zentralistischen Management ueber das Office in Nairobi. Kiragu war in der unschoenen Lage, das es den Arbeitern nichts versprechen konnte, allerdings dafuer verantwortlich ist, dass alle arbeiten. Ich habe die Situation jedenfalls dafuer genutzt gleich nach Nairobi zu fahren und mich mit Solomon, einem Mitarbeiter von Baobab Family Project zu treffen. Ueber ihn habe ich dann erfahren, das das komplette Managemant in Mombasa ausgetauscht wurde und alles was sonst so im Projekt los ist. Ich bin jetzt fest entschlossen dorthin zu wechseln, sobald es die Situation zulaesst, wahrscheinlich ist das aber erst um Weihnachten rum. Mit Solomon bin ich dann auch noch den kompletten Freitag und Samstag Vormittag rumgehangen, hab bei ihm gepennt und dadurch auch gleich wieder einen neuen Stadtteil von Nairobi kennengelernt. Samstag Abend war ich dann wieder im Village und bin mit Niko und Thorsten in die Bar nach Kwa Vonza gelaufen. Eigentlich hatten wir ja die Raeder der Nachtwaechter aber die sind schon 3 Wochen oder so nicht mehr gefahren worden und wir haben recht schnell festgestellt, warum. Nach kurzer Zeit sind wir zum Schieben uebergegangen. Nach dem ich also an diesem Tag grobe 65 Kilometer maschiert bin (10km in Nairobi, 15km von Kwa Vonza ins Village, min.10km im Village um ein Bike oder das MOtorrad aufzutreiben, 15km nach Kwa Vonza und spaeter nochemal 15km heim) bin ich am Sonntag eigentlich nur rumgehangen.

Sonntag, 6. November 2005

Embu

Di. 1.11.05
“Ich bin wirklich ein gluecklicher Mensch” (1)
Die letzte Woche war einfach wunderschoen. Und sehr wenig geplant! Ich bin am Freitag (21.10.05) nachmittag ja spontan noch nach Nairobi gefahren um da mal wieder ins Internet zu schauen und um Thorsten zu treffen. Noch spontaner habe ich dann Samstag entschlossen mit ihm nach Embu in sein Projekt zu kommen, das Kiaragana Kinderheim. Am Montag haben wir dann also kurzfreistig entschieden, dass ich die ganze Woche dableibe und etwas mithelfe und er dann am Freitag (28.10.) mit mir nach Kitui kommt, wo er dann gleich bleibt. Ausserdem kann ich ihm dann ja mit dem Gepaeck helfen, z.B. haben wir uns in Embu noch 5 Huehner gekauft, die ich zu meinen 4 dazu tun wollte.
Und wo wir grade am kurzfristigen Entscheiden waren haben wir noch beschlossen, am naechsten Tag (Di.25.10.) in den Nakuru National Park zu fahren. Gut, leider haben wir dann nen Fehler in der Planung gehabt und sind ueber Nairobi gefahren, weil wir nich wussten, dass es ueber Nyali auch geht und kuerzer waere aber egal. Dann haben wir uns noch ein Safari Unternehmen gesucht, die wir erstmal auf den halben Preis runtergehandelt haben und haben in nem echt netten Hotel gepennt. Am naechsten Tag dann fruehmorgens Safari. Darueber schreibe ich noch nen eigenen Bericht und weil ich diesmal auch meine Kamera dabei hatte gibts auch Fotos. Den Rest der Woche habe ich dann in Kiaragana mitgeholfen, hauptsaechlich Gartenarbeit.
Am Wochenede waren wir dann hier im Nyumbani Village. Ich habe Thorsten schon mal die Gegend gezeigt und mich im kochen ueber dem Lagerfeuer geuebt (Ugali ist nicht so leicht wie es sich anhoert!).
Diese Woche verspricht auch wahnsinnig schoen zu werden. Gestern haben wir Brendan geholfen ein riesiges Feuer zu machen, das scheint in Irland zu Halloween so Tradition zu sein.
Ausserdem gibt es wieder massig Arbeit. Kiragu hat mir mal wieder das Management fuers Wasserpumpen und Leitungen verlegen uebertragen, diesmal fuer die sog. “sand damms”. Die Idee ist genial. Man baut Staustufen in den saisonalen Fluss, der zur Regenzeit eine riesige Menge Sand anspuelt, die sich davor faengt. In der Trockenzeit wird die oberste Schicht vom Sand hart wie Beton, die unteren Schichten speichen das Wasser. Damit hebt man den Grundwasserpegel in der Umgebung an und wenn man vorher ein paar Brunnen neben den sand damms gegraben hat haben die das ganze Jahr ueber massig Wasser.
Jetzt sind wir gerade dabei 8 solcher Daemme zu bauen und alle benoetigen fuer die Konstruktion Wasser, das wir wiedermal nur an einem Punkt holen koennen… Jaja, back to the roots.

Ach ja! Working Permit! Da ist noch nix vorwaerts gegangen. Kann sein, dass ich alles noetige am Donnerstag bekomme, wenn Sister Mary wieder zu Besuch kommt. Vielleicht aber auch nicht, dann muss ich mir Montag ein neues Touristen Visum holen. Thorsten aber auch, das koennen wir dann also gemeinsam erledigen.

(1) Zitat aus irgendeinem Lied von irgendeiner CD von Thorsten