Berichte Januar

Mittwoch, 11. Januar 2006

Zukunft

An den geneigten Leser,
erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt.
Bei mir laeufft immer mehr aus dem Ruder und der Zivildienst, den ich mir anfangs einfacher und besser geplant vorgestellt habe laeufft ja schon seit Begin nicht so wie ich das geplant habe. Jetzt sieht es so aus, als ob alles irgendwie schief laeufft.

Nachdem ich mein Weihnachten und Silvester in Mombasa verbracht habe habe ich die ersten Januartage damit verbringen musste verschiedene Leute zu treffen bin ich dann vorgestern am 9.1. mit Thorsten hier her, nach Nairobi gefahren um wieder mal wegen der working permit nachzufragen, schliesslich ist das ein entscheidender Punkt fuer meine Arbeit in Baobab, die ja sein Beginn das Ziel meines ADiAs in Kenya war.

Und da faengt alles an.
Gestern haben wir Kathango getroffen, den Chairman von Nyumbani und gleichzeitig von Credo, die das Kinderheim betreiben, in dem Thorsten zuerst war. Er sollte uns mit einem eifachen Brief helfen, 3 weitere Monate im Land zu bleiben, wie er es Thorsten schon seit Anfang an versprochen hatte ("kein Problem!") und ich habe mir Gedanken gemacht, dass meine wp nicht schnell genug fertig sein koennte und ich deshalb besserw mal vorsorglich auch so einen Brief bekomme.
Der "Brief" hat sich dann als aufwendiges Formblatt mit einigen Anhaengen rausgestellt und ist so eine Art working permit fuer volunteers, allerdings nur fuer 3 Monate. Ausserdem kostet der Spass 12000KSH, ca. 150 Euro. Daraufhin sind wir erst mal nach Nyumbani in Karen gefahren um den Status meiner wp abzuchecken, allerdings hatte Protus eifach keine Zeit fuer uns.
Also heute nochmal hin. Erst zu Kathango, dann zum Immigration Office, dann nach Karen. Jetzt weiss ich einige Dinge klarer.

Nyumbani hat aufgrund mangelner Erfolgsaussichten (letztes Jahr wurden 1 von 8 Bewerbungen genehmigt und auch nur von einer wichtigen Managerin), und weil der Bearbeitungsprozess schon so viel Geld kostet (da ist noch ueberhaupt nicht sicher, das man Erfolg hat) meine Bewerbung auf die wp gar nicht an das Immigration Offivce weitergeleitet und haben es nicht fuer noetig empfunden, mir das mitzuteilen.

Jetzt ist meine einzige Chance am 8.Februar nicht aus dem Land geschmissen zu werden diese andere Sache ueber Kathango, auf die auch Thorsten hofft. Alternativ koennte ich auch noch aus Kenya ausreisen und wieder einreisen, aber wegen der East African Union faellt Tansania und Uganda fuer dieses Vorhaben aus. Weitere Grenzen Kenyas sind Somalia (gefaehrlich), Ethiopien (verdammt weit, da man durch den gesammten unbewohnten norden Kenyas fahren muss), Sudan (naja, irgendwie auch "ungemuetlich"). Das einzig machbare ist Ruanda, aber das ist mir fast auch zu weit weg. Ausserdem bekomme ich dann wieder keine Arbeitserlaubnis, und ich wollte ja die ganze Zeit bei Baobab anfangen.

So, jetzt wirst du, lieber Leser, vielleicht fragen, "was machen Thorsten und Leo denn jetzt?". Naja, weiterversuchen, halt. Erst wollen wir um diese 3 Monate kaempfen, dann versuchen das als "allgemeine Volunteer working permit" anerkannt zu bekommen, dann gemeinsam zu Baobab wechseln und uns dann im Mai entweder auf den Heimweg machen oder irgendeinen anderen Weg finden. Keine Ahnung. Kenyanische Buerokratie ist echt fuer den A****. Aber was koennen wir anderes tun? Ich halte dich, lieber Leser, aber auf dem Lauffenden was weiter passiert.

Keine Sorge, es bleibt spannend....