Berichte Maerz

Samstag, 25. März 2006

Bilder zum Einzug

Das ich die Bilder zum Einzug der Kinder erst jetzt online stelle hat damit zu tun, das bei uns das Internet seit einem Tag nach meinem letzten Beitrag bis heute frueh nicht funktioniert hat, da wir dummerweise nicht durchschaut haben, wie diese flatrate Leitung zu bezahlen ist und auf eine Rechnung gewartet haben.
Tja, allerdings muessen wir uns jeden Monat eine Guthabenkarte kaufen, so das die Telekom uns abgeklemmt hat. Natuerlich von irgendsonem Office in NAirobi aus, das dummerweise von Mombasa aus nicht immer zu erreichen war. (Die Mitarbeiter von der Telekom koennen sich nicht untereinander erreichen...?!?) Und jetzt haben die das fast ne Woche nicht hinbekommen uns wieder freizuschalten, wo wir die Karte schon ewig besitzen. Ich finde es manchmal richtig lustig, wie buerokratisch man einfachste Vorgaenge gestalten kann.
Warum einfach, wenn es auch eine Moeglichkeit ueber 7 Ecken und 14 Bueros geben kann? Ja, jetzt kann ich ueber sowas lachen, Morris ist ziemlich genervt, aber dank meiner Erfahrung mit dem Immigration Office kann ich ihn sehr gut verstehen. Das kann einen echt in den Jaehzorn treiben. Gut, das unser Manager so ein cooler Typ ist…
Aber hier mal zu den Bildern;

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Mit den ersten 2 Kids sind Thorsten und ich erstmal was essen gegangen, Abendbrot gab es dann bereits fuer alle im Baobab Haus.

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2 Kids beim Einzug

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Bei der "Willkommens-Soda" (Soda heissen alle Limonaden usw.

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Morris, der Heimmanager

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Links; Mama John, eine Strassenmutter, die vom Projekt unterstuetzt wird. Ihre 3 Kinder sind bei uns im Projekt untergebracht. Rechts; Eunice (sprich; Junis) eine der social workers.

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Das ist Patrick, einer der zwei Askari (Wachmann). Ein sehr grosser Mensch aber richtig gechillt. A man of people, wie er sich selbst gerne nennt.

Sonntag, 19. März 2006

karibu, watoto

Hallo da drueben,

Jetzt ist es endlich soweit, aber ich fange vielleicht mal mit dem unwichtigeren an, naemlich dem, wie wir den letzten Monat verbracht haben.

Zunaechst sind Marianne und Flo richtung Nakuru aufgebrochen, Thorsten und ich haben uns zunaechst an mein Lieblings-Endlos-Projekt gemacht; Der Graben, den wir “nur ein wenig einebnen” wollten wird jetzt ein ganzes Stueck breiter und bekommt eine Mauer, die in der Regenzeit das Wasser vom Haus fernhalten soll. Wahrscheinlich sind wir naechste Woche fertig, wenn wir mal alle Materialien, vor allem den Zement, haben.
Zwischenzeitlich haben wir auch schonmal alles auf die Ankunft der Kinder vorbereitet in dem wir die Zimmer hergerichtet haben und ich habe noch viel Zeit mit dem Office Computern verbracht um sie wieder up-to-date zu bekommen. Windows neu aufsetzen, Virenprogramme, Acrobat, Firefox, etc. runterladen, Scanner und Drucker anschliessen usw. Wer sowas schonmal gemacht hat weiss das es nervig sein kann, vor allem wenn man wie ich alles im trial-and-error stil macht, aber dummerweise habe ich mit meinem bisschen an PC Erfahrung noch am meissten Wissen ueber diese Sachen hier im Moment.

Dann waren wir die Woche vom 5. bis 11. Merz im Credo Childrens Home in Embu (wo Thosten seine ersten 3 monate verbracht hat). Das war Teil unserer Abmachung mit Kathango, der uns die work permit organisert hatte. Offiziell steht in unserem special pass ja Credo als Traeger drin (von der Kathango Chairman ist) und wir sollten wenigstens ein paar Tage mit der permit dort gearbeitet haben, damit wir vom Heimleiter dort einen Zettel fuer Kathango ueber unsere Anwesenheit ausgestellt bekommen konnten. Auf dem Weg dorthin haben wir noch eine Nacht in Nairobi verbracht und Tambo getroffen, der uns von seltsamen Entwicklungen bei Nyumbani berichtet hat. Kiragu wude scheinbar entlassen und Aldo, der amerikanische Volunteer hat den Posten als Manager uebernommen, allerdings nur vorruebergehend. Fuer mich sieht das so aus, als ob Sister Mary und Father D’Aggostino meine Befuerchtungen erfuellen und einfach kein Vertrauen in einen Schwarzen stecken koennen. Ich denke, das Nyumbani Projekt waere schon laengst zusammengebrochen, wenn es nicht so viel Geld von der Kirche haette.

Nun aber zum wichtigsten; Die Kinder sind wieder hier im Baobab Projekt. Nach vielen langen Monaten, und sogar einige Wochen nach der offiziellen Wiedereroeffnung des Heimes hat der Children’s Officer (CO) Anfang dieser Woche endlich das ok gegeben. Das es so lange gedauert hat, hatte vor allem zwei Gruende.
Erstens ist der contractor, der mit den Arbeiten am Gebaeude beauftragt worden war, einfach nicht fertig geworden, obwohl er laut Vertrag schon Ende Januar die Baustelle geraeumt haben sollte. Und der CO hat argumentiert, das die Baustelle zu gefaehrlich fuer die Kinder waere. Das hier mit zweierlei Mass gemessen wird erkennt man an der neuen Schule, keine 200 Meter von Baobab entfernt. Dort gehen die Kinder im Erdgeschoss und 1. Stock aus und ein, waehrend das 2. Stockwerk noch im Bau ist und die Arbeiter schwere Backsteine direkt ueber den Koepfen der Kinder vermauern. So eine Situation haette es bei uns nicht gegeben und es ist der selbe CO zustaendig.
Hier auch der 2. Grund. Ich persoenlich halte den CO fuer korrupt, allerdings koennen Beamte hier heutzuage nicht mehr direkt Forderungen nach Bestechungsgeld aussprechen, weil ihnen die Anti-Korruptions-Behoerde sonst Aerger macht. Also verzoegern sie verschiedenste Projekte einfach so lange, bis die Betroffenen irgendwann ganz genervt von selbst Geld rausruecken. Zum Glueck hat Morris die Sache echt gut gemanaged und hat den CO ordentlich genervt (auch wenn der zu Terminen immer urploetzlich nicht aufzufinden war), da Baobab grundsaetzlich kein Bestechungsgeld zahlt.
Somit konnten wir gestern endlich die ersten Kinder wieder im Projekthaus aufnehmen, 7 Jungs fuer die wir zur Feier des Tages erst mal Cola und Kekse ausgegeben haben. 5 davon waren auch vorher schon bei Baobab und zwischenzeitlich in anderen Projekten untergebracht, 2 kommen von einem nahegelegenen Rescue Center (das Strassenkinder mit Essen versorgt, sich aber nicht um Schulbidung, Kleidung etc. kuemmert).
In den naechsten Tagen erwarten wir nochmal 6 weitere Kinder, die vorher schon in diesem Projekt waren, bis Mitte des Jahres wollen wir dann noch 12 neue Jungs direkt von der Strasse suchen um unsere Zahl auf 25 und somit ueber die vom CO geforderten 20 zu bringen.